Anbau Einfamilienhaus in Trimbach

Der Geländebereich ist ein Jura-Südhang am Fusse der ‹Froburg› oberhalb von Trimbach bei Olten. Die vorhandene Siedlungsstruktur kann als offene Streubauweise bezeichnet werden. Vereinzelte ältere, meist umgenutzte Bauernhäuser, einige wohl bis zu 200 Jahre alt, mit noch vorhandenen, kleineren Baumgärten. Neuere, in den 40er-Jahren erbaute typisierte kleine Arbeiterhäuser, ebenfalls frei entlang den Feldwegen erstellt sowie neuere, in den 60er- und 70er-Jahren gebaute Einfamilienhäuser bilden die bestehende Bebauung.

Beim vorhandenen Wohnhaus handelt es sich um ein typisches ‹Arbeiterhäuser› für eine Familie, erbaut in den 40er-Jahren. Das Gebäude fasste ursprünglich im Hauptgeschoss zwei gleich grosse Hauptzimmer, ein kleineres Nebenzimmer sowie die Küche und ein WC. Im Dachgeschoss mit symmetrischem Krüppelwalmdach war ein grösseres Zimmer untergebracht. Im Sockelgeschoss, welches allseitig ebenerdig zugänglich ist, sind eine Werkstatt, die Waschküche sowiedie Kellerräume untergebracht.

Auf der Westseite befand sich – auf halbem Geschoss – eine Art Schopf für Kleintiere und Gartengeräte.
Der Grundriss des Haupthauses ist ein klassischer ‹Kreuz-Grundriss›.
Vor wenigen Jahren wurde in diesem Schopf eine Küche mit Essplatz eingebaut und vom Hauptgeschoss aus erschlossen. Als Wohnraum wurde der gesamte Dachraum ausgebaut.
Auf der Ostseite entstanden bei diesem Umbau zwei freistehende Garagen.
Die ursprüngliche Topografie um das Gebäude wurde bei allen Um- und Anbauten primär belassen.

Die neuen Eigentümer wollten an Stelle des ‹Stalls› eine grosszügige Essküche mit Bezug zum Hauptgebäude. Der Wohnraum soll neu als kleinere Raumzelle im Hauptgeschoss, mit Bezug zum neuen Küchen/Essraum, angegliedert werden.

Der Hauptbaukörper mit seiner Symmetrie mit Krüppelwalmdach soll in seiner ursprünglichen Art erhalten bleiben bzw. durch den Abbruch des Schopfes und des Windfangs verstärkt werden. Der neue Gebäudeteil soll als selbständige Form wirken; als angefügter, neuer Teil. Der Neubau hat – in Anbetracht der gewünschten Hängeflächen für Bilder – einen eher introvertierten Charakter mit punktuellen Lochfenstern sowie den addierten Oberlichtfenstern.

Nach verschiedenen Variantenstudien wurde entschieden, dass der am alten Gebäude vorhandene, weiss gestrichene Kellenwurfputz auch beim neuen Anbau verwendet werden sollte, um eine Einheit der Oberflächentextur der verschiedenen Gebäudevolumen zu erhalten. Die Holzfensterrahmen sowie das Balkongeländer sind weiss gestrichen. Die Fensterbänke aus Faser-Zementbrettern sind naturgrau belassen. Die Dachrandeinfassungen sowie die Lüftungsschlitzabdeckungen sind in Chromnickelstahlblech ausgeführt.

Wände und Decken im neuen Anbau sind in Weissputz ausgeführt; auch jene Flächen der ehemaligen Fassadenwände.

Der Boden im Essküchenraum sowie dem kleinen Balkon sind in Schiefer ausgeführt. Der Windfang ist vollflächig mit einer Brossenmatte belegt. Fensterrahmen Stahlstützen und Küchenfronten sind weiss gestrichen. Die Arbeitsflächen und Rückwände in der Küche sind in polierten Gneisplatten aus dem Maggiatal ausgeführt.

Die Belichtung durch Tageslicht im gesamten Anbau erfolgt primär über die Lichtbänder unter der Decke. Diese spenden auch bei schlechtem Wetter diffuse, angenehme Allgemeinbeleuchtung. Dieselben Öffnungen dienen auch dem um 40 cm höher gelegenen Haupthaus direkte Ausblicke von verschiedenen Standorten aus. Für die künstliche Beleuchtung des gesamten Anbaus sind Indirektleuchten verwendet worden

Die Konstruktion ist Massivbauweise ausgeführt. Die Fassaden sind als klassisches Zweischalen-Mauerwerk mit hinterlüfteter, äusserer Schale erstellt worden. Das Flachdach ist extensiv begrünt.